Selbstgehosteter Familien-Stammbaum mit Webtrees

Warum ein selbstgehosteter Stammbaum?

Familiengeschichte ist spannend, oder? Wer gehörte zur Familie, wie weit reichen deine Wurzeln zurück, und welche spannenden Geschichten verbergen sich in deinem Stammbaum? Mit einem selbstgehosteten Stammbaum kannst du diese Fragen nicht nur beantworten, sondern auch deine Daten sicher in deinen Händen behalten. Webtrees ist dafür eine exzellente Wahl.

Selbstgehostete Lösungen wie Webtrees sind nicht nur flexibel, sondern auch kostengünstig. Mit wenig Anforderungen an die Hardware und der Option, Docker zu nutzen, kannst du Webtrees schnell und effizient betreiben. Klingt spannend? Lass uns loslegen!

Was ist Webtrees?

Webtrees ist eine Open-Source-Software, die dir hilft, deinen Stammbaum online zu pflegen und zu teilen. Es ist ideal, wenn du Wert auf Datenschutz legst und dennoch möchtest, dass Familienmitglieder überall auf deine Daten zugreifen können.

Im Gegensatz zu kommerziellen Plattformen bietet Webtrees dir die volle Kontrolle über deine Daten. Keine nervigen Abos, keine Datenweitergabe an Dritte – nur du bestimmst, wer Zugriff hat. Zudem unterstützt Webtrees Standardformate wie GEDCOM, was die Integration bestehender Stammbäume kinderleicht macht.

Voraussetzungen

Du brauchst keine High-End-Hardware, um Webtrees zu betreiben. Ein kleiner Server oder ein einfacher Docker-Host reichen völlig aus. Hier sind die Mindestanforderungen:

  • Hardware: Ein Raspberry Pi oder ein ähnliches Gerät reicht aus.
  • Software: Docker und Docker-Compose. Ein Script für die Installation unter Linux gibt es hier.
  • Zeit: Plane etwa eine Stunde ein, um alles einzurichten.

Mit Docker kannst du Webtrees effizient und modular hosten. Dank Containerisierung ist dein Setup einfach zu warten und schnell skalierbar.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So installierst du Webtrees mit Docker

1. Docker-Netzwerk erstellen

Nun erstellst du ein eigenes Netzwerk für Webtrees. Das sorgt für Ordnung und erleichtert die Konfiguration.

docker network create --subnet=172.16.60.0/24 webtrees.dockernetwork.local

2. Docker-Compose konfigurieren

Mit Docker-Compose kannst du Webtrees und die dazugehörige Datenbank starten. Nutze die folgende Konfiguration, in dem du die Docker-Compose mit nano docker-compose.yaml erstellst und folgenden Inhalt einfügst:

---
services:

  webtrees-app:
    container_name: webtrees-app
    depends_on:
      - webtrees-db
    environment:
      PRETTY_URLS: "1"
      HTTPS: "0"
      HTTPS_REDIRECT: "0"
      LANG: "de"
      TZ: "Europe/Berlin"
      BASE_URL: "https://webtrees.domain.com"
      DB_TYPE: "mysql"
      DB_HOST: "172.16.60.10"
      DB_PORT: "3306"
      DB_USER: "webtrees"
      DB_PASS: "qnkkj53qd3yez6kg3w"
      DB_NAME: "webtrees"
      DB_PREFIX: "wt_"
      POSTGRES_SSLMODE: "disable"
      WT_USER: "webtrees-admin"
      WT_NAME: "Webtrees Admin"
      WT_PASS: "5myw9giyjptaorpux5"
      WT_EMAIL: "stammbaum@domain.com"
      PUID: "33"
      PGID: "33"
      PHP_UPLOAD_MAX_FILE_SIZE: "50M"
      PHP_POST_MAX_SIZE: "50M"
      PHP_MEMORY_LIMIT: "1024M"
    networks:
      webtrees.dockernetwork.local:
        ipv4_address: 172.16.60.10
    image: ghcr.io/nathanvaughn/webtrees:latest
    ports:
      - 80:80
      - 443:443
    restart: unless-stopped
    volumes:
      - ./app_data:/var/www/webtrees/data/

  webtrees-db:
    environment:
      MARIADB_DATABASE: "webtrees"
      MARIADB_USER: "webtrees"
      MARIADB_ROOT_PASSWORD: "ag7x54a5uyjqoahi47"
      MARIADB_PASSWORD: "qnkkj53qd3yez6kg3w"
    container_name: webtrees-db
    networks:
      webtrees.dockernetwork.local:
        ipv4_address: 172.16.60.10
    image: docker.io/library/mariadb:11
    restart: unless-stopped
    volumes:
      - ./db_data:/var/lib/mysql

networks:
  webtrees.dockernetwork.local:
    external: true

Die Kennwörter habe ich für diesen Beitrag neu erzeugt 😉

3. Dienste starten

Starte die Dienste mit folgendem Befehl:

docker-compose up -d

Innerhalb weniger Minuten läuft dein Webtrees-Setup. Greife über http://<deine-ip>:80 darauf zu und richte deinen Stammbaum ein.

Wenn du Webtrees von ausserhalb deines Netzwerks erreichbar machen möchtest, richte vorher einen DNS ein und leite den Traffic über deinen ReverseProxy auf http://<deine-ip>:80 weiter.

Tipps für die Verwaltung deines Stammbaums

Sicherheit zuerst

Du solltest unbedingt die standardmäßigen Zugangsdaten nach der ersten Anmeldung ändern. Sichere deine Docker-Volumes regelmäßig, damit deine wertvollen Daten nicht verloren gehen.

Zusammenarbeit leicht gemacht

Lade deine Familie ein, um gemeinsam am Stammbaum zu arbeiten. Webtrees erlaubt es, unterschiedliche Berechtigungen zu vergeben, sodass niemand versehentlich wichtige Daten ändert.

Ein Blick in die Zukunft

Ein selbstgehosteter Stammbaum ist nicht nur ein Projekt, sondern ein Geschenk an kommende Generationen. Mit Webtrees machst du einen großen Schritt, um deine Familiengeschichte lebendig zu halten.

Wenn du tiefer einsteigen möchtest, empfehle ich das Webtrees Handbuch. Es bietet wertvolle Tipps und Tricks für Anfänger und Profis gleichermaßen.